Wir sind Holocaustleugner
„Wir sind Papst“, jubelte die „Bild“, als der weiße Rauch aus dem Vatikan aufstieg und der deutsche Bischof Joseph Ratzinger als Papa Ratzi inthronisiert wurde. Ich warte nun auf die Schlagzeile „Wir sind Holocaustleugner“. Kurz vor dem Gedenktag zur Befreiung des KZ Auschwitz hat Papst Benedikt XVI. einen veritablen Holocaustleugner wieder in die Arme der Kirche geschlossen, den britischen Bischof Williamson, gegen den wegen Volksverhetzung ermittelt wird. Da bleibt einem doch jede Spucke im Hals stecken. Der oberste Christenmann versteht es, zuerst die Muslime mit seiner hochgradig arroganten „Regensburger Rede“ zu verstören und jetzt die Juden. Ist da der frühere Hitlerjunge in ihm durchgebrochen? Oder sollte ich mich in seiner historischen Mission vertan haben, und es ging ihm in Wirklichkeit darum, das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes ein für allemal abzuschaffen?
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Der Wahnwitz der Welt (28)
Trost
Das Jahr 2009 begann extrem übel mit Weltwirtschaftskrise und Gazakrieg. All denjenigen, die jetzt Trost erwarten, kann ich nur entgegnen: Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Und überhaupt, wo gibt es den Laden, in dem man Trost kaufen oder stehlen kann? Er wäre der Renner in heutigen Zeiten.
Aber ein Trösterchen hab ich doch: Manchmal entsteht aus dem Zusammenstoß zweier Übel auch Gutes. Zum Beispiel finden „Heuschrecken“ dank Wirtschaftskrise nichts mehr zu fressen. Die „Heuschrecke“ Montgomery verkauft deshalb die „Berliner Zeitung“ an den Kölner Verleger Neven du Mont, und die monatelang terrorisierte Redaktion der „Berliner Zeitung“ darf aufatmen. Oder: Die Preisdrückerketten „Aldi“ und „Lidl“ werden seit neuestem von Islamisten boykottiert. Diese hatten das Gerücht aufgebracht, die Besitzer seien Juden und würden alle Einnahmen aus den freitäglichen und samstäglichen Verkäufen nach Israel spenden. Minus mal minus ergibt auch in der Mathematik ein Plus.